Heiliggeist-Spitalstiftung

Auslagerung von Senioren an den Stadtrand

Unterstützer für Bürgerbegehren gesucht!

Die Stadt Günzburg beabsichtigt die Zusammenlegung der Heiliggeist Spitalstiftung mit dem Wahl-Linderschen Altenheim.

Dies bedeutet den Verlust des Standortvorteils der zentralen Lage in der Innenstadt, mit barrierefreier Anbindung an den Marktplatz im Stadtzentrum.

·  Das Vorhaben kann als ein Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention gesehen werden.

·  Durch die Auslagerung an den Stadtrand kann das Recht auf Teilhabe am Leben in der Stadt von den Bewohnern nicht mehr selbstständig ausgeübt werden.

·  Das Vorhaben bedeutet eine Verfestigung dieser Nachteile für die nächsten Jahrzehnte.

Sie halten das vorhaben für Falsch?

Dann melden Sie sich über "Kontakt" bei den Initiatoren für ein Bürgerbegehren.

WEM KAM DIE IDEE DES SENIORENZENTRUMS?

Leserbrief vom 26.07.2023 - unveröffentlicht wegen Überlänge

So kam die Idee des Seniorenzentrums 

Ich orientiere mich mit meinen Gedanken zum Artikel vom 25.07.203 am Aufbau des Artikels. 

 

Zeitgemäß, zukunftsorientiert und eine einmalige Gelegenheit mögen Kriterien sein, die Landrat und Oberbürger-meister in den Sinn kommen, wenn sie an ein modernes Kreisaltenheim denken.

 

Schon im ersten Absatz und schließlich im gesamten Artikel sind keine Kriterien genannt, die aus Sicht der betroffenen Senioren für eine Zusammenlegung beider Einrichtungen, unter Inkaufnahme einer Auslagerung an den 

Stadtrand, sprechen. Null! 

Dann werden ausführlich Gründe genannt, die einer Erweiterung und einem Umbau von Heiliggeist im Wege standen. Corona ist vorbei, die anderen Hindernisse (keine positiven Förderbescheide, hohe Zinsen) dürften auch den geplanten Neubau voll treffen.

Spricht das für eine Zusammenlegung? Eine „bestmögliche Versorgung für eine immer älter werdende Stadtgesellschaft“ wäre sicher auch am bisherigen Standort möglich. Der Standort wäre ja ein wesentlicher Bestandteil von „bestmöglich“. 

Öffentliche Trägerschaft, Kooperation und Verschmelzung haben wohl eine Auflösung/Zerschlagung der Stiftung von Heiliggeist zur Folge. Ist das ein Gewinn, die Stadt gibt einen wichtigen Baustein der Versorgung von Senioren in GZ aus der Hand. 

Zwischen Polizeiohr und Hubschrauberlandeplatz soll der Begriff Campus (zusammenhängender Komplex von Gebäuden der selben Universität/Hochschule) eine Günzburger Definition erfahren: Die Nähe zu den Bezirkskliniken, einer Stiftung, einer Kindertagesstätte, und „man sei dort barrierefrei“ gleicht einer Aufzählung von Kraut und Rüben, ohne Bezug zur Teilhabe von Senioren. 

 

Und dann kommt die Wahrheit: 95 Prozent der Altenheim-Bewohnerinnern und Bewohner seien Pflegefälle.

 

Wer hätte das gedacht, ein so hoher Anteil von Pflegefällen in einem Altenheim! Was soll damit ausgesagt sein? Dass Pflegefälle nur im Bett liegen und auf Marktplatzbesuche und Teilhabe am innerstädtischen Leben doch bestens verzichten können?

Und „für die mobileren Seniorinnen und Senioren gäbe es in GZ alternative Wohnangebote“ und schwuppdiwupp liegt der Anteil der Pflegefälle schon bei 100 Prozent. Wie wird diese Rechenart nochmal genannt? 

 

Menschen mit Pflegebedarf (Pflegefälle) sind nicht zwangsläufig an das Pflegebett gefesselt, Menschen mit Pflegebedarf sind mobil und Teilhabe wäre für sie kein Problem, wenn nicht zukünftig der Standort selbst die größte Barriere = Behinderung durch die Gesellschaft wäre. 

Dann wird noch kurz auf die Fördermittel eingegangen, die es offenbar doch gibt, auf die Mitarbeitenden, für die sich nicht viel verändern werde, die Heimleitungen, die eng zusammenarbeiten arbeiten würden und die gemeinsame Arbeit von Landkreis und Stadt, die gut funktionieren würde (Zweckverband Hallenbad, interkommunales 

Gewerbegebiet Areal Pro und die gemeinsame Beschaffung von schulischem Material).

NUR, was haben diese Kooperationen mit einer gelungenen Integration von Senioren zu tun? NICHTS!!  

 

Ist im Artikel eine positive Stellungnahme des Seniorenbeirates der Stadt GZ zu dem Projekt erwähnt? Gibt es diese? 

 

In der ZDF Deutschland-Studie 2019 zum Ranking „Wo leben Senioren am besten?“ liegt der Landkreis Günzburg unter den 401 Landkreisen Deutschlandweit mit 179 Punkten auf Platz 86, nur für Bayern betrachtet unter den 96 Städten auf Platz 42. Mittelfeld.

 

Mit der Zusammenlegung und Auslagerung der Heime wird Günzburg noch einige Ränge nach hinten rutschen. Das wird, wie aus dem Artikel herauszulesen, billigend in Kauf genommen. Was schert uns die UN-Behindertenrechtskonvention, was schert uns Inklusion, was schert uns die Meinung der Betroffenen. 

 

Glücklich in Günzburg, zwischen Polizeiohr und Hubschrauberlandeplatz

 

Thomas Messingschlager

Historisches

Wir wohnen am schönsten Platz in Günzburg

So hieß es zumindest bei der Eröffnung.

Bebauungspläne

So hat sich die Stadt auf eine Erweiterung der Einrichtung vorbereitet:

Bebauungsplan für das Heim von 2017

Und jetzt: Alles für die Katz und Geld zum Fenster hinausgeworfen!